Unser allerletzter Tag in Alaska war angebrochen!
Über den Taylor Highway ging's nach Chicken, ein verrückter Ort kurz vor der kanadischen Grenze. Zu den wilden Goldrauschzeiten lebten über 700 Leute in Chicken, heute hat der Ort null Einwohner! Lustig ist auch wie das Dörfchen zu seinem Namen kam! Die Goldwäscher setzten sich zusammen um ihrer Zeltstadt einen Namen zu geben. Da es in der Region damals sehr viele Schneehühner gab, auf englisch "Ptarmigan", sollte der Ort auch so heißen. Aber - die einfachen Leute konnten den Namen überhaupt nicht buchstabieren!
Kurzer Hand bekam der Ort den Name: "Chicken!"
Im Winter ist der Ort nicht erreichbar, da der Taylor Highway im Winter geschlossen ist, in den Sommermonaten wird der Ort für die Touristen aus aller Welt geöffnet.
Weiter ging's auf unserer Abschiedstour in den Wrangell - Saint Elias National Park. Auf dem Richardson Hwy ging's wieder zurück, wieder vorbei an dieser herrlichen Natur, Richtung Glennallen irgend wann bogen wir dann rechts ab auf den Edgerton Highway. In Kenny Lake tankten wir noch mal, die Straße war noch geteert und in gutem Zustand, leider änderte das sich bald uns wir mussten im Zick Zack riesigen Schlaglöcher ausweichen. Und ab Chitina wurde es ganz übel; Waschbrett gespickt mit Schlaglöcher, sehr kurvenreich und wie auf einer Achterbahn. Aber die Landschaft einfach nur genial!
Wir blieben die Nacht an einem kleinen See stehen und fuhren am nächstern Morgen noch ne knappe Stunde. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und raste mit 70 km/h über die Waschbrettpiste. Ging besser als erwartet aber als wir am Basecamp ankamen war ich dann doch ganz froh.
Unser Ziel war Mc Carthy, kurz davor endet für alle Touristen am Basecamp die Straße. Nur die Local ist berechtigt über eine separate Brücke nach Mc Carthy oder Kennecotte zu fahren. Wir buchten uns denn Shuttle bus nach Kennecotte zur historischen Mühle, dort wurde Anfang 1900 Hundert im großen Stil Kupfer abgebaut und da der Transportweg aus den Bergen sehr tauer war, wurde eine riesige Mühle errichtet die das Kupfer vom Gestein löste. Gigantisch!
Wir wanderten von der Mühle an den Root Gletscher, hin- und zurück 10 Kilometer, um uns herum riesige schneebedeckte Berge der Wrangell Mountains.
Wieder zurück an unserem Dicken, den konnten wir für 6 Dollar auf dem Parkplatz des Basecamps stehen lassen, fuhren wir wieder zurück zum See an unseren Stellplatz vom Vortag.
Wir verbrachten eine tolle Zeit in Alaska, doch jetzt sind wir neugierig was uns alles im Yukon erwartet. Seid gespannt!
Wir verliesen wieder die Kenai Peninsula, machten wieder einen Zwischenstopp in Anchorage um unsere Lebensmittelvorräte wieder aufzustocken. Denn in Valdez und dem Wrangell - Saint Elias N.P gibt es kaum Einkaufsmöglichkeiten. Auch das Diesel ist hier um einiges teurer!
In diesem Kapitel nahmen wir auch Abschied von Alaska.
Nach fast 6 Wochen sagten wir: Goodbye!
Von Anchorage aus fuhren wir auf den Glenn Hwy, der Verbindungsstraße nach Glennallen um nach Valdez zu kommen. Ursprünglich planten wir mal mit der Fähre von Whittier nach Valdez zu fahren. Haben wir aber wieder verworfen denn, wir entschieden uns nochmal für eine Schiffstour in den Prince William Sound.
Das war genau die richtige Entscheidung.
Kurz vor Valdez fuhren wir auf dem Richardson Hwy durch so eine tolle Landschaft, einfach nur unglaublich!
Uns gefiel Valdez auf anhieb, auch wenn es im Jahr 1989 weltweit durch die Ölkatastrophe bekannt wurde. Der Tanker Exxon Valdez lief auf das Blight Reef auf und verlor dadurch 40000 Tonnen Öl!
Eine Umweltkatastrophe die heute noch, 36 Jahre später, zu spüren ist!
Der Hafen ist überschaubar, die Locals aufgeschlossen und sehr freundlich.
Die Schiffstour die wir buchten ging über 6 Stunden, wir sahen leider keine Wale, sind auch so gut wie keine mehr im Prince William Sound, aber die Landschaft, die Seeotter - sind mittlerweile meine Lieblingstiere - die Seelöwenkolonien machen das alles wett.
Wir hatten echt gutes Wetter, keine stürmische See, und das absolute Highlight war der Columbia Glacier! Wow war das ein tolles Erlebnis! Den Gletscher so nah zu sehen, und das ganze Gletschereis um uns herum, genial!
Valdez:
Bootstour in den Prince William Sound:
auf dem Weg nach Valdez:
Was für ein Ereignis!
Wir waren in Seward, und unser Traum Alaska mit dem eigenen Van zu bereisen, ist Wirklichkeit geworden!
Wir machten eine Bootstour hinaus in die Fjords, sahen Seeotter, Orcas, Seelöwen und Buckelwaale. Der spektakuläre Holegate Gletscher ist so richtig beeindruckend! Das war mein Geburtstagsgeschenk, diese Überraschung ist Claus wirklich gelungen.
Am nächsten Morgen machten wir noch eine Hikingtour zum Exit Gletscher.
Wir verbrachten zwei ereignisreichen Tage auf der Kenai Fjords N.P.. Die beiden Nächte standen wir im Flussbeet unweit des Exit Gletschers.
Am nächsten Tag ging's weiter Richtung Homer.
Unser nächstes Ziel war der Russian Lake und der Russian River Falls. An den Fällen kann man im August Bären beobachten wie sie Lachse fangen. Der Fluss hatte noch richtig viel Wasser und die Strömung machte den Lachsen zu schaffen.
Bären konnten wir keine sehen, war einfach noch zu früh, hatte aber richtig Spaß gemacht die Lachse zu sehen. Bei Kasilof machten wir einen kurzen Stopp und beobachteten Einheimische, wie sie mit dem Netz Lachse aus dem Fjord holten.
Weiter ging's nach Homer, der Claus überhaupt nicht gefallen hatte, viel zu hektisch, wir hatten keine Chance einen Parkplatz zu bekommen. Die Nacht verbrachten wir auf einem Pullout auf der East End Road und konnten Homer von oben anschauen.
Zu guter Letzt fuhren wir noch nach Whittier, bevor wie die Kenai Fjords Halbinsel verließen, der Ort ist nicht gerade eine Schönheit. Aber die Tunneldurchfahrt, die war eine Schau!
Nach 5 Tagen verließen wir wieder die Kenai Fjords Peninsula, wir bekamen auch noch einen prächtigen Elchbulle zu Gesicht, bevor es dann nach Anchorage ging.
Kenai Fjord N.P.
Seward:
Bootstour in die Kenai Fjords:
Russian River:
Homer - Kasilof:
Whittier:
Kaum hatten wir unser großes Abenteuer "Dalton Highway" hinter uns gebracht, stürtzen wir uns auch gleich ins nächste!
In Fairbanks wurde zuert mal unser "Dicker" von dem ganzen Schlamm befreit, eingekauft und dann noch Wäsche gewaschen, bevor wir wieder ready to go waren. Wir entschieden uns auf den Richardson Highway zu fahren um den Denali Hwy komplett von Ost nach West fahren zu können! Darauf freuten wir uns riesig, auch wenn es wieder einmal ein Umweg von über 160 Kilometer war.
Gleich nach Delta Junction erlebten wir eine tolle Szenerie, einen kleinen Dämpfer bekam ich von Claus, denn wir mussten um an Diesel zu kommen abermals 60 Kilometer machen, weil ich die Reservekanister nicht voll machen wollte!
Wir waren fast alleine auf dem Highway, erlebten eine tolle Landschaft, konnten einige Elche sehen und hatten abends die tollsten Stellplätze! Alaska hat uns so richtig abgeholt!
Im Denali N.P. angekommen wurden wir so richtig in die Realität katapultiert, Menschenmassen in und an den Shuttle Bussen, ein Tourbus nach dem anderen, eine Sightsign Tour für 120 USD / Person war uns dann doch zu viel. Wir fuhren mit unserem Van zum Savage River Alpine Trail, den haben wir uns vorgenommen, 500 Höhenmeter auf ganz kurzer Distanz! Hoffentlich schaffen wir das!
Am nächsten Tag, wir hatten unsere Hikingtour noch so richtig in den Knochen, machten wir einen Abstecher zum Stempede Trail, wo der bekannte Film:
"In to the Wild" gefreht wurde. Der Magic Bus ist mittlerweile an der UNI in Fairbanks, wurde dort restauriert und soll Ende 2025 dem Publikum zugänglich sein. Wir entschlossen uns am Trailhead stehen zu bleiben und fuhren am nächstern Morgen Richtung Anchorage.
Denali National Park:
Denali Highway:
Auf zu neuen Abenteuer!
Das war unser Motto für diese Tour. Wir haben in Fairbanks alles notwendige eingekauft, auch unsere Reservekanister mit Diesel aufgefüllt. Und ab ging's auf den Dalton Highway, aber nicht alleine! Im Schlepptau unsere kleine Travelfamily!
Wir freuten uns schon riesig auf diese Tour und sind gespannt was wir alles so erleben.
Der Straßenzustand ist sehr unterschiedlich, geteert mit Schlaglöchern bis zur schmierigen Schlammpiste. Alles dabei!
Vorgenommen hatten wir uns bis zum Arctic Circle zu fahren und dann wollten wir uns entscheiden ob wir weiterfahren.
Unserer erster Tankstopp war am Yukon River Crossing, durch hatten wir erst mal einen Schock über die Dieselpreise bekommen, 7,49 $ die Gallone!
Dort gibt es auch ein Visitor Informationcenter. Der nette Ranger gab uns eine Broschüre über den Dalton Hwy mit; er verriet uns aber auch, dass die Toolik Field Station - eine arktische Forschungsstation, am 06.06.2025 Tag der offenen Tür hat. Das Wetter war genau richtig für unser Abenteuer!
Wir fanden Abends immer tolle Stellplätze, bewunderten die tolle Natur und am Arctic Circle angekommen waren wir uns alle einig, dass wir weiter fahren.
Langsam kamen wir dem Atigun Pass näher und das Wetter wurde winterlich. Temperaturen von -7 Grad Celsius und ein eisiger Wind machten uns schon etwas zu schaffen. Und plötzlich waren wir in der arktischen Tundra! Alles was es an wildlife zu sehen gab konnten wir auch bestaunen, einschließlich der selten gewordenen Moschusochsen. Der Tag in der Forschungsstation war richtig schön, es gab heißen Kaffee und Brownies, genau das richtige bei diesen kalten Temperaturen.
Und dann war es auch soweit!
Wir sind in Deadhorse in der Prudhoe Bay angekommen!
What a great Adventure!
Insgesamt 998 Meilen!
Und wieder ein Superlativ!
Wir sind die 1422 Milen ( 2288 Kilometer ) auf dem Alaska Highway gefahren, hatten tolle Natur und viel Wildlife gesehen. Unsere kleine Travel Familiy nach 9 Monaten wieder getroffen.
Innerhalb von vier Tagen dreimal die Grenze gewechselt, das war das reinste Border Crossing.
Jetzt sind wir wieder in Alaska, auch dieser Grenzwechsel verlief reibungslos und freuen uns jetzt schon auf die Abenteuer die auf uns warten. Und davon gibt es hier jede Menge!
Wir sind in Haines, der Hauptstadt des Weißkopfseeadlers!
Aber, ein Wehmutstropfen ist dabei, denn wir sind 2 Monate zu früh. Aber wie schon gesagt, kann man unmöglich gleichzeitig an allen Hotspots sein.
Da wir noch sehr früh in der Saison waren, hatten wir die Umgebung und das Städtchen fast für uns ganz alleine!
Wir machten eine Wanderung im Chilkat State Park, die uns durch den tollen grünen Regenwald bis zum Fjord runter brachte. Mittlerweile kam die Sonne und wärmte so richtig unsere ausgefrorenen Knochen der letzten Tage auf.
Dann glaubte ich meinen Augen nicht, denn aus dem Wald spazierete eine Elchkuh! Wir waren sprachlos und glücklich dieses tolle Tier hier zu sehen, denn schon am Morgen huschte ganz schnell ein Bär über die Straße!
Aber die absolute Krönung war der Weißkopfseeadler zu sehen, der sich gerade seinen Fisch filitierte!
Wanderung im Chilkat State Park:
In Delta Junction mussten wir eine Entscheidung treffen!
Denn wir standen kurz vor der Grenze nach Alaska mit den unterschiedlichsten Richtungen. Wir redeten uns einen ganzen Abend die Köpfe heiß, checkten die Wetter App, schauten unsere Karten an und Qualm stieg aus unseren Köpfen auf.
Die Entscheidung in dann letztendlich für Skagway und Haines gefallen, denn wir können leider nicht zur gleichen Zeit an allen tollen Highlights sein. Und davon gibt es sehr viele in Alaska und im Yukon!
In Skagway angekommen buchte wir unsere Fähre nach Haines, die Fahrt dauerte 90 Minuten und die hatte uns so richtig gefallen!
Wir hatten noch genügend Zeit die stadt zu erkunden, trotz des regberischen Wetters waren wir nicht alleine, denn im Hafen lagen 4 Kreuzfahrtschiffe.
Fähre nach Haines: