Vor 15 Jahren waren wir schon einmal am Alpencampingplatz in Krün, und schon damals gefiel es uns sehr gut dort. Also auf nach Krün !
Fahrräder auf dem Dach, das große Zelt im Kofferraum, fuhren wir nach Bayern. Wir waren überhaupt nicht sicher, ob wir Radfahren konnten, denn zwei Tage zuvor hatte es in Mittenwald heftig geschneit. Schließlich waren wir auf Plan B vorbereitet, hatten Wanderschuhe, Rucksack und Stöcke dabei. In Krün angekommen suchten wir den für uns schönsten Stellplatz aus, mit Blick auf das Karwendelgebirge. Es war dann mittler weile so warm, ich konnte im T-Shirt das Zelt aufbauen. Am Abend kam dann die Er-nüchterung! In unserem unbeheizten Zelt wurde es so richtig kalt!
Am Montag radelten wir an Mittenwald vorbei nach Scharnitz. Obwohl der Radweg geräumt war, mussten wir stellenweise ganz schön aufpassen. Die Landschaft war einfach herrlich, das Karwendelgebirge allgegenwärtig! In Scharnitz angekommen, ein kleiner östereichischer Grenzort, radelten wir in das wunderschöne Hinterautal,um an den Isarursprung zu kommen. Leider war die Straße noch sehr glatt und eisig und ca. 4 Kilometer hinter Scharnitz mussten wir einsehen, dass wir mit dem Rad nicht mehr weiter kamen. Wir machten bei herrlichem Sonnenschein Mittagspause mit frisch gebrühten Kaffee. Es war so warm, dass ich im T-Shirt und kurzer Radhose fahren konnte. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher nach Mittenwald, kauften dort noch ein. Zurück am Campingplatz genossen wir das schöne Wetter vor unserem Zelt mit einer Flasche Wein.
Leider war das Wetter heute nicht so schön, was aber unsere gute Laune nicht trübte, Hauptsache es regnete nicht. Die letzte Nacht war sehr unangenehm, denn ich hatte doch sehr gefroren. Von Krün aus radelten wir nach Wallgau, bekannte Einwohnerin ist Magdalena Neuner, die ehemalige Profi-Biatlethin. Kurz nach dem Dorf bogen wir auf eine kleine Mautstraße die ins 13 Kilometer entfernte Vorderriß führt. Was wir sahen war wirklich toll!
Links die Isar, rechts die Felsen von denen in regelmäßigen Abständen kleine und größere Wassserfälle herunterschossen. Wenn es das Gelände zuließ, kletterten wir hinunter an die Isar, die über ihre Kieselbänke dahinfließt. Das Örtchen Vorderriß liegt mitten im Isarwinkel und besteht aus einer riesigen Gastwirtschaft und geschätzten 5 Wohnhäusern. Es war kaum zu glauben wie schön es hier ist. Wir radelten weiter zum Sylvensteinspeicher, hier wird die Isar das erste Mal aufgestaut, machten dort unsere Mittagspause und radelten den gleichen Weg wieder zurück. Die Eindrücke die wir hatten waren einfach herrlich. Die Isar, die Berge im Hintergrund, den Schnee, wir kamen uns vor wie im kanadischen Yukon.
What a beautiful Day ! Den Abend zuvor regnete es, die Temperaturen in der Nacht weit unter dem Gefrierpunkt und unser Zelt war am nächsten Morgen steif gefroren. Wir hatten herrlichen Sonnenschein und konnten es kaum erwarten an den Isarursprung zu kommen. Nach dem Frühstück packten wir den Tourenrucksack, den ich mir bei meinem Kollegen Oliver geliehen hatte. Wir hatten alles dabei, sogar unser Equipment für einen Kaffee zu kochen. Mit dem Auto fuhren wir nach Scharnitz um an den Isarursprung zu wandern. Das Wetter war hervorragend für diese Unternehmung. Schnell erreichten wir die Stelle an der wir zwei Tage zuvor mit den Rädern umdrehen mussten. Teilweise hatten wir noch Eis auf dem Wanderweg, ansonsten war der Schnee gut geräumt. Die Isar ist an diesem Abschnitt ein richtiger Gebirgsfluss, rechts und links türmen sich die Berge auf bis zu 2750 mtr. Höhe.
Gegen 14 Uhr machten wir Mittagspause und wollten uns Kaffee kochen. Leider musste ich dann feststellen, dass ich die Filtertüten vergessen hatte!
Nach jeder Kurve hatten wir einen anderen Blick auf die Isar und die tolle Bergwelt. Es war einfach beeindruckend! Was uns auffiel war, dass wir an sehr grossen Futter-stellen für das Wild vorbei kamen. Plötzlich war der Wanderweg nicht mehr geräumt, ca. 1 Kilometer vom Isarursprung entfernt mussten wir Einsehen, dass wir ohne Schneeschuhe nicht mehr weiterkamen, wir sanken zu tief ein. Mit dem Alpengipfel im Hintergrund machten wir dann unser Isarursprung-Foto.